Samstag, März 17, 2007

Geschöpfe der Nacht oder Die Anstalt

Vergangenen Mittwoch Abend war es wieder soweit: Partytime! Ich, das geborene Partygirl, blieb vorsichtshalb gleich in meinem Zimmer und gab mich der Fernsehsucht hin. Als um elf Uhr abends der Lärmpegel die Grenze weit überschritt, machte mir dies nichts aus. Hey, die kleinen Kinder und Irren müssen auch irgendwann mal rumtoben können. Davon abgesehen, bilde ich mir das ja sowieso immer nur ein ... Als die zarten Töne "Das alles ist Deutschland, das alles sind wir" aus dem Nachbarzimmer drang, freute ich mich, immerhin erkannte ich dieses Lied. Leiter reichte es aufgrund des anscheinend schon etwas erhöhten Alkoholspiegels nicht zum ganzen Liedtext. Naja, ein andermal vielleicht.
Um dreiviertel zwölf kam eine Leidensgenossin bei mir vorbei, um sich zu vergewissern, dass es nicht nur bei ihr so laut ist. Nach einem kurzen Tratsch verließ sie mich wieder, und auch meine Nachbarn machten sich anscheinend wieder auf den Weg zur Party. Jihaaaaaaaaaa! Ich kann schlafen gehen, nein doch nicht, ich seh mir noch nen Film an. Um viertel nach eins lieg ich im Bett und träume auch schon von ... Plötzlich, völlig spontan und unerwartet (halb vier uhr morgens), werde ich durch lautes Poltern und schlagen gegen eine Tür geweckt. Ah, nur Einbildung, denk ich mir. Nö, keine Einbildung. Auf dem Gang befinden sich zwei bis drei nicht identifizierte Individuen, die mit lautem Gebrüll und agressivem Schlagen gegen die Tür versuchen, meinen Gegenüber-Nachbarn dazu zu bringen sie reinzulassen. Nach fünf Minuten will ich schon meine lieben Freunde vom Journaldienst holen (Yeah, ICH LIEBE EUCH!), aber da verlassen diese merkwürdigen Gestalten auch schon wieder ihr Plätzchen vor der Tür. Ja, endlich weiterschlafen. Zehn Minuten später: Auftritt der armen Irren Teil 2. Nochmal das ganze von vorn. Diesmal aber haben sie Glück: der Zimmerbewohner öffnet tatsächlich die Tür (ich hätts ja nicht gemacht, zumindest nicht ohne einen Kübel eiskalten Wassers ...) und lässt sie hinein um mit ihnen drinnen lauthals weiter zu diskutieren (wahrscheinlich über die Tatsache, dass ihre Medikamente abgesetzt wurden, und es ihnen jetzt vieeeeeeeel besser geht ...). Irgendwann mal, wird es meinen armen Gestörten aber langweilig und sie verlassen die Bühne.
Am nächsten Tag, tausche ich mich mit anderen Heimbewohnern aus, hier erfahre ich, das dieser Wahnsinn in der gesamten Anstalt, ähhh, im ganzen Studentenheim sein Unwesen treibt. So kam mir zu Ohren, dass ein verwirrtes Wesen den Gang auf und ab lief und "AAAAAAAAAAAAAAAH!" schrie.
Liebe Anstaltsleitung, ähhhh Heimleitung, tut doch etwas! Helft diesen armen Seelen! Nein, das geht ja nicht, ihr seid ja damit beschäftigt die Heimleitungsparkplätze auszuweiten. Ich meine, natürlich jeder von der Heimleitung benötigt mindestens drei Parkplätze ....
 
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