Dienstag, März 01, 2011

Heute vor zwei Jahren ...

... hab ich meinen Dienst in der Bibliothek angetreten. Der 1. Tag in der neuen Arbeit. Ich hab mich mehr oder weniger gleich blamiert (auch wenns bis heute fast keiner wusste): ich konnte die Bibliothek nämlich nicht finden - ich musste doch tatsächlich den Portier fragen. Zu meiner Entschuldigung: die BIB ist wirklich sehr versteckt bei uns. Dann kam das gegenseitige Beschnuppern meiner Kollegin und mir. Nach den ersten Infos - verbal und schriftlich - gings dann mit der damaligen BIB-Leiterin auf zur Hausrunde. Um ehrlich zu sein: ich kann mich nicht mehr an vieles erinnern. Es waren viele Leute und ich dachte nur: o mein Gott, die merk ich mir niemals alle! Nach ca. 70 Mitarbeitern und 6. Stockwerken war ich wieder in der BIB, wo natürlich auch gleich die Studenten auf mich gelauert haben - wobei meine Kollegin in meinen ersten Tagen nicht soviel Hilfe meinerseits hatte, da ich mich einfach noch nicht auskannte. Soviele neue Sachen. Ein Wahnsinn. Ich hatte mich gerade halbwegs eingewöhnt, als mich meine Kollegin aufgrund eines Beinbruchs im Sommer alleine in der BIB lassen musste. Gottseidank war Sommer. Die Studenten waren gnädig (mehr oder weniger). Kaum hatte der Sommer angefangen, war schon wieder der Herbst da: Bibliothekarstag in Graz. Wieder neue Gesichter - dabei hatte ich mir erst so halbwegs einen kleinen Teil der Mitarbeiter gemerkt. Dann war auch schon wieder Weihnachten. Die Zeit vergeht einfach wie im Flug. Es kommt der Jänner. Riesenüberraschung: die BIB-Leiterin hört auf und ich bin die Nachfolge. Ich freue mich riesig, da ich  - und somit auch meine Kollegin - einfach mehr Handlungsfreiheit habe. Die ersten Neuerungen kommen auch schon: neue Kategorien, neue Datenbanken, neue BIB-Ordnung usw. usw. Die Besucheranzahl steigt rasant - die Bibliothek ist zu klein. Wieder neue Mitarbeiter. Einige verlassen uns. Unter anderem auch meine Kollegin. So kommts, dass ich im Sommer wieder - beinahe - alleine die BIB hüte. Die Inventur wird dieses Mal auch auf die Institute ausgedehnt. Das reinste Chaos dort. Aber ein Lichtblick am Ende des Tunnels: ein neuer Kollege ist gefunden. Er startet mit 01.09.2010. Der Semesteranfang ist sehr ruhig, was die Einschulung für den Kollegen einfacher macht. Aber es geht schon wieder weiter: Urlaub, Krankenstand, neue Datenbanken, der Budgetierungskrieg, Besprechungen, Außentermine, Schulungen, Zeitschriftenumstellung ... und es ist schon wieder Weihnachten. Wo bleibt die Zeit??? Der Jänner beginnt etwas ruhiger und zieht sich etwas. Die ersten Rechnungen trudeln ein, neue Kategorien werden gebildet. Mitarbeiter kommen. Mitarbeiter gehen. Und schon ist Februar. Die Besucherzahlen steigen rasant an. Die BIB MUSS einfach größer werden. Der Archtitekt plant bereits. Wir auch: neue Kategorien, die Einrichtung, neue Datenbanken, neue Bücher, neue Zeitschriften, mehr Geld. Und schon ist auch der Februar vorbei und ich sitze hier und tippe diesen elendslangen Eintrag, den du gerade liest. Warum ich das Bedürfnis hatte das alles aufzuschreiben? Weil ich mich heute daran erinnert habe, dass ich vor zwei Jahren Probleme hatte, die BIB zu finden. Den Weg zum Archiv musst man mir auch zweimal zeigen. Die Kollegen musste ich die ersten Monate immer nach dem Ausweis fragen, weil ich sie nicht gekannt habe. Und heute? Heute kenne ich die Wege - ich beschreibe sie den neuen Kollegen. Ich KENNE fast alle meine Kollegen. Diejenigen, die ich nicht wirklich kenne, sind fast nie da oder neu. Ich kenne sogar das Personal der Firma, die ebenfalls in unserem Haus untergebracht ist. Ich kann neuen Kollegen Tipps geben, wo sie was finden oder wen sie ansprechen können - auch die schon länger da sind, sind dankbar für solche Tipps. Die Kollegen, bei welchen ich meine Mittagspause verbringen, vermissen mich, wenn ich mal nen Tag nicht rüberkomme (nehm ich mal an, denn sie fragen immer wo ich war). Ich weiß Dinge (keine fiesen, naja, einige vllt. schon), von denen ich niemals dachte, dass ich sie wissen müsste und werde (manches interessiert mich aber auch einfach nicht). Und was mich einfach am meisten freut: auch wenn ich oft genug lästere und stänkere, aber mir gefällt mein Job. Auch wenn er manchmal verbesserungswürdig ist, hab ich doch Spaß daran und lerne - beinahe täglich - immer wieder etwas neues dazu. Wer hätte das gedacht? Hatte ich doch gar nicht vor, so lange dort zu verweilen ...
 
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