Sonntag, Oktober 04, 2009

Wir nennen ihnen Mücke

Vor ca. 2 Wochen bin ich nachhause gekommen und hab meine Eltern hinten auf der Terrasse plaudern gehört, also bin ich auch raus. Und was seh ich da? Eine kleine weiße Katze mit roten Flecken. Ganz abgemagert ist das kleine Ding und kann vor lauter Schwäche nicht mal mehr miauen. Meine Eltern - beherzte Tierretter, die sogar gefallene Spatzen aufpäppeln - haben sich der kleinen Katze angenommen und sie mal gefüttert und ihr ne Schachtel zum Schlafen gegeben. Der kleine Kerl sieht aber auch krank aus (er niest doch ein paar Mal) und sollte doch behandelt werden. Da wir keine Katze wollen, versuchen wir ein Tierheim zu erreichen, die den kleinen Racker nimmt. Fehlanzeige. Das Gleiche gilt für den Tiernotdienst. Ziemlich unfreundlich die Herren am Telefon. Der wohl fieseste Kommentar: Behalten sie die Katze oder drehen sie ihr den Hals um. Der Typ hat Glück, dass er nicht neben uns steht. Denn das ist wirlich gemein, vor allem wenn man immer hört, man soll ein Herz für Tiere haben usw. Okay, da wir Tiere nicht leiden sehen können (und der kleine Kerl war wirklich schon sehr arm dran, lange hätte er nicht mehr überlebt), packen wir ihn ein und fahren zur Tierärzting. Die macht mal ne Erstversorgung mit Entwurmen und Entflohung und gibt uns ne Augensalbe für unseren Gast mit. Überraschung: es ist ein Kater. Nur, was machen wir mit ihm? Er schläft mal draußen, weil die Würmer und anderen Tierchen ja noch nicht tot sind. Das gefällt ihm, er hat ja ne Kiste und nen Verschlag zum Wohnen bekommen (und echtes Katzenfutter!!!). Am nächsten Tag sieht er schon bei weitem besser aus. Er ist auch ganz brav und lässt sich die Augen ohne Beschwerden eincremen. Am Sonntag ist er schon wagemutig und hüpft auf unseren Schoß und lässt sich streicheln. Tja, wir wollen immer noch keine Katze, also wird er fotografiert und in der Gegend der Zettel aufgehängt, ob jemand ein Katzenbaby vermisst oder gerne hätte. Mh, tja, mein Herz wird schwer, ich hab mich schon in ihn verguckt und ihm nen Namen gegeben (das mach ich auch mit unseren Vögeln). Dann fahr ich für ne Woche fort und weise meine Eltern darauf hin, dass die Katze noch da sein MUSS wenn ich wiederkomme. Meine Eltern - mit einem RIESENHERZ für Tiere - kaufen ein Katzennkörbchen, Futternapf, Katzenklo, Essen, Streu usw. Als ich nachhause komme sieht er schon soooooooooo gut aus! Dann kriegen wir Besuch: meine Mama bietet MEINE Katze wieder an. Ts, nee - sicher nicht, sag ich. 2 Tage später steht wer vor der Tür und würd sich die Katze gerne anschauen und mitnehmen: Pech gehabt. Die Katze fühlt sich bei uns einfach schon zu wohl, wie sie selbst bemerken und ziehen wieder von dannen. Mittlweile verbringt das Raubtier, wie er liebevoll von uns genannt wird, ziemlich viel Zeit im Haus. Gestern hatten wir doch auch noch glatt einen Durchbruch: er hat auch sein großes Geschäft in der Wohnung im Katzenklog gemacht! Bisher ging er immer raus (weshalb er auch nicht herinnen schlafen darf), aber jetzt hat er die Anweisung doch wieder draußen seine stinkigen Angelegenheit zu vollbringen, da wir im Haus sonst jedes Mal alle Fenster aufreißen müssen ...
Naja, wie dem auch sein, da sind wir nun, im Besitz eines neuen Familienmitgliedes, das uns ganz schön auf Trab hält und uns bei Laune hält (und immer zwischen die Beine läuft). Wir nennen ihn Mücke ...

2 Kommentare:

Gabi hat gesagt…

Der ust echt vui süß!!!!!!!!! Auch haben will!

FromHell hat gesagt…

Schreib das nicht so laut! Sonst hört das noch die Mama und gibt ihn doch noch her ... ; )

glg Katja

 
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